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Melle
Dieses ist die Beschreibung der Stadt Melle mit ihrer früheren Stadt, den Dörfern/Bauerschaften und den ihnen folgenden Gemeinden und den Kirchengemeinden (Kirchspielen).
Bauerschaften, Dörfer und Städte
Mit ihren jeweiligen Hausnummern etwa im Umfang vom Urkataster:
Hausstätten- und Höfeliste
Bruchmühlen:
Die 2 Dörfer/Bauerschaften mit ihren Höfen und Hausnummern etwa im Umfang von 1820.
Buer:
Die 11 (12) Dörfer/Bauerschaften mit ihren Höfen und Hausnummern etwa im Umfang von 1820.
- Eicken (Eicken-Buer und Eicken-Melle)
Gesmold:
Die 5 Dörfer/Bauerschaften mit ihren Höfen und Hausnummern etwa im Umfang von 1820.
Melle Mitte:
Die 10 (11) Stadt und Dörfer/Bauerschaften mit ihren Höfen und Hausnummern etwa im Umfang von 1820.
- Eicken (Eicken-Buer und Eicken-Melle)
Neuenkirchen:
Die 8 Dörfer/Bauerschaften mit ihren Höfen und Hausnummern etwa im Umfang von 1820.
Oldendorf:
Die 5 Dörfer/Bauerschaften mit ihren Höfen und Hausnummern etwa im Umfang von 1820.
Riemsloh:
Die 6 Dörfer/Bauerschaften mit ihren Höfen und Hausnummern etwa im Umfang von 1820.
Wellingholzhausen:
Die 9 Dörfer/Bauerschaften mit ihren Höfen und Hausnummern etwa im Umfang von 1820.
Bücher
Geschichte
Melle (historischer Name: Menele) ist die größte Stadt im Landkreis Osnabrück und eine selbständige Gemeinde in Niedersachsen etwa in der Mitte zwischen Osnabrück, Herford und Bielefeld in einer Tallage des Wiehengebirges im Norden und dem Teutoburger Wald im Süden.
Die Stadtteile Buer, Bruchmühlen, Riemsloh, Neuenkirchen und Wellingholzhausen grenzen an das Land Nordrhein-Westfalen.
Um 800 wurde auf fränkischem Königsgut, dem Meyerhof auf einer Erhöhung im Elseflusstal, dem Kohlbrink, im Zuge der Sachsenmission eine Taufkirche errichtet. Südlich des heutigen Stadtzentrums lag eine altsächsische Bauerschaft (heute Stadtteil Altenmelle) mit einer Gerichtslinde. Der Meyerhof gehörte zum bischöflichen Tafelgut. Eine erhaltene Urkunde erwähnt Melle (Menele) erstmals im Jahre 1169. Um 1200 verfügte der Ort über eine Wallanlage mit Mauern von einem Meter Breite und vorspringenden Türmen. 1250 wurde die Wasserburg Gröneburg, besetzt mit 65 gewappneten Rittern, vom Osnabrücker Bischof Engelbert zum Schutz gegen die Grafen von Ravensberg errichtet.
1359 wird Melle als Oppidum (kleine Stadt) bezeichnet und 1363 entstand die erste städtische Verfassung. Im selben Jahr ist auch erstmals die Besetzung des Richteramtes bezeugt. 1443 verlieh der Osnabrücker Bischof Heinrich von Moers dem Ort die Rechte eines Wigbolds (Halbstadt). Über die Vorstadt Osnabrück gehörte Melle zur Westfälischen Hanse. Verschiedene Handwerke schlossen sich in der Folge in Melle zu Gilden zusammen: als Älteste 1480 die Schuhmacher; 1545 die Schmiede; 1547 die Kramer, Höcker, Knochenhauer und Tuchmacher; 1558 die Schneider; 1573 die Bäcker und 1577 die Glaser, Sattler, Maler und Färber. Als die Ämterordnung von 1553 eine Neuregelung der Zuständigkeiten brachte, wurde die Grönenburg zum Verwaltungsmittelpunkt. Im Zuge des Dreißigjährigen Krieges herrschten die Schweden für zehn Jahre (zwischen 1633 und 1644) über Melle. Zwei große Brandkatastrophen 1649 und 1720 ereilten die Stadt mit zum Teil erheblichen Zerstörungen. Nach der Aufhebung des selbständigen Hochstiftes Osnabrück durch Napoleon Bonaparte 1803 wurde Melle in das Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg eingegliedert und 1806 in das Königreich Westphalen. Nach dem Wiener Kongress gelangte die Stadt bis 1866 an das Königreich Hannover. Mit der Verleihung der Stadtrechte 1853 endeten die Rechte eines Wigbolds. 1855 erfolgte der Bau der Eisenbahnlinie, die den Beginn eines wirtschaftlichen Aufschwungs (Gründerjahre) mit sich brachte. Nach der Annexion des Königreichs Hannover im Jahr 1866 fiel das Amt Grönenberg und damit auch die Stadt Melle an das Königreich Preußen. 1885 wurden die ehemaligen hannoverschen Ämter aufgelöst. Aus dem Amt Grönenberg und der Stadt Melle wurde der preußische Kreis Melle gebildet.
Die heutige Stadt Melle entstand in zwei Schritten aus dem ehemaligen Landkreis Melle:
Im Jahr 1970 wurden die Gemeinden Altenmelle, Bakum, Dielingdorf, Drantum, Eicken-Bruche, Eickholt, Gerden, Laer, Niederschlochtern und Sondermühlen in die Stadt Melle, die Gemeinden Bennien, Döhren, Groß-Aschen, Hoyel, Krukum, Westendorf und Westhoyel in die Gemeinde Riemsloh und die Gemeinden Handarpe, Himmern, Kerßenbrock, Oberschlochtern, Nüven, Peingdorf, Uhlenberg und Vessendorf in die Gemeinde Wellingholzhausen eingegliedert. Die Gemeinden Riemsloh und Wellingholzhausen sowie die im Jahr 1970 von einer Neugliederung verschont gebliebenen Gemeinden Barkhausen, Buer, Bulsten, Dratum-Ausbergen, Düingdorf, Föckinghausen, Gesmold, Holterdorf, Holzhausen, Hustädte, Insingdorf, Küingdorf, Markendorf, Meesdorf, Neuenkirchen, Niederholsten, Oberholsten, Oldendorf, Ostenfelde, Redecke, Schiplage, Sehlingdorf, Suttorf, Tittingdorf, Üdinghausen-Warringhof, Wehringdorf, Wennigsen, Westerhausen und Wetter kamen am 1. Juli 1972 zur Stadt Melle.
Karten
Fürstbistum Osnabrück
Die in den Jahren 1784 bis 1790 von Johann Wilhelm Du Plat durchgeführte Landvermessung des Fürstbistums Osnabrück liegt im Landesarchiv Osnabrück vollständig in digitalisierter Form vor – man erreicht sie unter der URL: https://www.arcinsys-digitalisate.niedersachsen.de/nla_os/k/ (9.8.2022) unter den Einträgen 100_nr._1_h_i_bl._1_a/ bis 100_nr._1_h_vii_bl._14_e/
Melle im Landkreis Osnabrück, Land Niedersachsen
Ebenfalls unter der obigen URL https://www.arcinsys-digitalisate.niedersachsen.de/nla_os/k/ ist unter 300_nr._1_m (ff) die aus den 1840er Jahren stammende „Topographische Karte der Landdrostei Osnabrück, nach den trigonometrischen Vermessungen des Hofraths Gauß aufgenommen, im Maßstab von 1/21333⅓ der wahren Größe unter Leitung des Königlichen Generalstabes.“ digital abrufbar. Sie zeigt die Erschließung des Landes durch intensiven Straßenbau aber noch vor dem Eisenbahnbau.
Selbstständige Gemeinde Melle und die dazugehörige Stadt (Mitte)
Das Gebiet der heutigen Stadt Melle stimmt im wesentlichen mit dem des ehemaligen Amtes Grönenberg im Fürstbistum Osnabrück (erweitert um die Stadt selbst) überein. Die Ende des 18. Jahrhunderts zum Amt Grönenberg (=Melle) gehörigen Dörfer und Bauerschaften findet man in der obigen Kartensammlung zum Fürstbistum Osnabrück unter den Nummern: 100_nr._1_h_vi_bl._1_a/ bis 100_nr._1_h_vi_bl._15_f/.
Im Einzelnen sind dies folgende Blätter (Karten mit Höfeliste fett gedruckt):
Blatt 1a, b Kirchspiel Wellingholzhausen, Vessendorf, Peingdorf Blatt 2a, b, c, d, e, f Nüvener Mark Teil I, Wellingholzhausen, Himmern, Uhlenberg, Nüven, Handarpe, Kassebrok, Schlochtern
Blatt 3a, b Nüvener Mark Teil II (Gesmoldscher Abschnitt Freyen-Hagen)
Blatt 4a, b, c Nüvener Mark (Melle)
Blatt 5a, b Melle, Bakum
Blatt 6a, b Melle (Dielingdorf, Eikholt, Schlochtern, Handarpe)
Blatt 7a, b, c, d Neuenkirchen (Suttorf, Holterdorf, Kuingdorf, Redeke)
Blatt 8 Neuenkircher Mark (Wellingholthausen, Kerssenbrock, Schlochtern)
Blatt 9a, b Bennien, Westhoyel, Hoyel
Blatt 10 Riemsloh (Aschen)
Blatt 11a, b, c Riemsloher Mark (Krukum, Dören, Westendorf)
Blatt 12a, b Riemsloher Mark (Gerden)
Blatt 13a, b Neuenkirchen (Ostenfelde, Insingdorf, Schiplage)
Blatt 14a, b, c, d, e, f Feldmark Oldendorf (Oldendorf, Buer, Hustette, Holzhausen)
Blatt 15a, b, c, d, e, f Buer, Markendorf, Schlingdorf, Mersdorf, Weleringdorf, Tittingdorf, Düningdorf, Wetter, Eilien, Bakum
Verweise
Auskünfte
Kreisarchiv Osnabrück
Stadtarchiv Melle
Heimatverein Melle
Auskünfte oder weitere ausführliche Unterlagen in digitaler Form zu einzelnen Höfen erhalten Sie unter:
info@westfalenhoefe.de